Sa, 19/06/2021 - 11:39
Directed by:
Barry Jenkins
Schauspieler:
Thuso Mbedu
Chase Dillon
Joel Edgerton
Aaron Pierre
Amber Gray
Video:
Trailer
AMAZON MOVIE The Underground Railroad ist so viel mehr als eine blosse Geschichtsstunde! Das hier ist ein Werk, das noch jahrelang diskutiert werden wird! Und wie vermeidet man die Fallen des historischen Dramas? Indem man Passagen des lyrischen magischen Realismus immer wieder brutal unterbricht und wie Wunden der Sklaverei ungeschönt vorführt. The Underground Railroad ist gleichermassen poetisch als auch erschreckend! Genau das hat Regisseur Barry Jenkins auch in der Vergangenheit bewiesen; seine Gabe, die Anmut im Realistischen zu finden. Und das hier ist sein bis dato anspruchsvollster Film! Die Mini-Serie beruht auf der Vorlage von Colson Whitehead. Sie ist in einzelne Kapitel untergliedert, aber alles andere als episodisch erzählt. Schnell merken wir, wie viel Freiheit Jenkins bei der Arbeit gegeben wurde. Einige Episoden sind fast 80 Minuten lang, andere gerade mal 20. Oft kommt er minutenlang ohne Dialoge aus. Würdest du die einzelnen Folgen dekonstruieren, könnten sie auch für sich stellen. Als Ganzes betrachtet aber entfalten sie ihre volle Wucht! Fast würde ich raten, die Episoden im Wochentakt zu sehen, nicht als Ganzes zu fressen. Nur so können sie sich wirklich entfalten. Tu einfach so als ob das gute alte Fernsehen noch existieren würde! Erzählt wird die Geschichte von Cora (Thuso Mbedu), einer Sklavin, die auf dem Feld arbeitet. Irgendwo in Georgia während des 18. Jahrhunderts. Cora flieht mit einem Sklaven namens Caesar (Aaron Pierre) und findet den Weg zur Underground Railroad. Man sagt Cora, sie würde Amerika sehen, wenn sie während der Zugfahrt aus dem Fenster blickt. Das tut sie. Auf ihrem Weg quer durchs Land erblickt sie die Vergangenheit und Zukunft - und so manch dunkles Geheimnis. Verfolgt wird sie durch den bösartigen Sklaven-Fänger Ridgeway (Joel Edgerton) - aber natürlich ist The Underground Railroad viel mehr als eine blosse Verfolgungs-Geschichte. Immer wieder träumt sie, gleitet ab in ihre Fantasie... und wird dann brutal erweckt. Offensichtlich hat Jenkins ein Auge für neue Talente, denn seine beiden Hauptdarsteller sind Neulinge und sie tragen den Film mühelos. Die beste Leistung seiner Karriere liefert auch Joel Edgerton, der es geschickt vermeidet, das Monster Ridgeway zu vermenschlichen und ihn dennoch nicht eindimensional erscheinen zu lassen. The Underground Railroad nutzt oft natürliches Licht wie Kerzen oder Laternen und offensichtlich hat Jenkins allabendlich die magische Stunde abgepasst, um zu filmen. Ruhig und fast hypnotisch hält die Kamera das Geschehen fest, verweilt auf den starken Gesichtern Coras, Caesars und Ridgeways. Immer näher kommen sie uns und nie meinen wir, dass diese Figuren als Symbole für die hasserfüllte Vergangenheit des Landes dienen. Doch genau das sind sie! - AMAZON MOVIE The Underground Railroad is so much more than a mere history lesson! This is a work that will be discussed for years to come! And how do you avoid the pitfalls of historical drama? By brutally interrupting passages of lyrical magical realism over and over again and presenting them unadorned like wounds of slavery. The Underground Railroad is equal parts poetic and terrifying! This is exactly what director Barry Jenkins has demonstrated in the past; his gift for finding the grace in the realistic. And this is his most ambitious film to date! The mini-series is based on the novel by Colson Whitehead. It is divided into individual chapters, but told in anything but episodic fashion. We quickly realise how much freedom Jenkins was given in his work. Some episodes are almost 80 minutes long, others just 20. He often goes for minutes without dialogue. If you were to deconstruct the individual episodes, they could stand on their own. Viewed as a whole, however, they unfold their full impact! I would almost advise watching the episodes in weekly cycles, not eating them up as a whole. Only then can they really unfold. Just pretend that good old television still exists! The story is told by Cora (Thuso Mbedu), a slave working in the fields. Somewhere in Georgia during the 18th century. Cora escapes with a slave named Caesar (Aaron Pierre) and finds her way to the Underground Railroad. Cora is told she will see America if she looks out the window during the train ride. She does. On her way across the country, she glimpses the past and the future - and many a dark secret. She is pursued by the vicious slave catcher Ridgeway (Joel Edgerton) - but of course The Underground Railroad is much more than a mere chase story. Again and again she dreams, slips into her fantasy.... and is then brutally awakened. Clearly, Jenkins has an eye for new talent, for his two leads are newcomers and they carry the film effortlessly. The best performance of his career is also delivered by Joel Edgerton, who deftly avoids humanising the monster Ridgeway while still not making him seem one-dimensional. The Underground Railroad often makes use of natural light such as candles or lanterns and obviously Jenkins has timed the magic hour every evening to film. Calmly and almost hypnotically, the camera captures the action, lingering on the strong faces of Cora, Caesar and Ridgeway. Closer and closer they come to us, and never do we think that these figures serve as symbols of the country's hateful past. But that is exactly what they are!
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Sa, 19/06/2021 - 15:38
Erinnerungen an Terrence…
Erinnerungen an Terrence Malick und Stanley Kubrick werden wach und ich würde glatt eine 9,0 geben wollen. Das rege ich demnächst mal direkt bei euch am Tresen an ;)
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So, 20/06/2021 - 14:32
absolutamente genial
absolutamente genial
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