Dawn of the Planet of the Apes kommt laut daher und ist ziemlich clever gemacht. Leider ist der Film aber auch sklavisch dem Original verpflichtet und das hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Wie sein Vorgänger leiht er sich ganze Szenen und Bild-Einstellungen vom grossen Vorbild. Den Sinn für Satire teilt er trotzdem nicht mit dem Original, weil hier das Politische personifiziert wird durch den Charakter von Caesar (Andy Serkis). Im ersten Teil hatte sich Caesar entwickelt zum Affen-Revoluzzer und wir verfolgten jeden Schritt dabei. Von Menschen aufgezogen, aber nicht als Affe, sondern wie ein kleiner Junge, bis zum Flüchtigen. Seine Geschichte gleicht einer Odyssee bis er schliesslich seine Brüder und Schwestern zur Revolution inspiriert. Im zweiten Teil erleben wir die Nachwirkungen der Revolution. Die menschliche Rasse ist fast ausgestorben, nur wenige Überlebende irren durch die Wälder, in denen sich die Affen eine Zivilisation aufgebaut haben. Sie bitten Caesar um Hilfe und hier beginnt die Geschichte... Viele Kritiker suchten nun nach Allegorien etwa zum Israel/Palästina Konflikt. Man verglich Caesar mit den bekanntesten Revoluzzern der jüngeren Geschichte. Ich meine, man sollte dabei nicht vergessen, dass Caesar innerlich zerrissen ist: Er wurde im ersten Teil von seinem menschlichen Vater wirklich geliebt und deshalb empfindet er nach wie vor Sympathie. Sein Widerpart heisst Koba (Toby Kebbell), ein Affe, der von Menschen für Tierversuche missbraucht wurde und nach Rache sinnt. Wir verstehen Caesars sowie Kobas Antrieb, denn wir kennen ihre Vorgeschichte. Der zweite Teil zeigt nun Caesar mit seinen Irritationen und Qualen, der Anführer zu sein. Das Fantasy Epos stellt den seltsamen Glücksfall dar, dass wir es hier mit einem Blockbuster für Erwachsene zu tun haben. Nicht nur, weil der Krieg der Affen gegen die Menschen sehr blutig ausfällt. Vor allem deshalb, weil der Film sich genügend Zeit nimmt, das Innenleben Ceasars und Kobas offen zu legen. Umso spannender mit anzusehen, wie sie falsche Entscheidungen treffen und von ihrem Weg abkommen. Die Gnadenlosigkeit Kobas, auch sie entspricht dem Charakter so vieler Revolutionäre, nachdem sie die Macht übernommen hatten. Ich hoffe, dass der dritte Teil sich dnn auch traut, eine kleine Revolution gegen die Vorlage aus den 70ern zu wagen...
Kommentare
Eure letzten KommentareMenschenskinners wortwörtlich
Menschenskinners wortwörtlich gesprochen, ich hätte eine solche Fortsetzung des "Prevolution" jetzt nicht unbedingt erwartet, gebe mich also jetzt, noch im Taumel des wieder-ans-Licht-gewöhnens, erstmal recht zufrieden.
Ein optisch etwas abgeschmackt aber sehr einem gewissen Rick Grimes ähnelnder Affenversteher und seine Lori plus wenig nervendem Carl freunden sich früher oder später mit Ceasar samt Familie an und versuchen das Schlimmste zu verhindern, was natürlich nicht so richtig funktioniert, aber immerhin haben wir am Ende (und unablässig zwischendurch) unsere alte Regel wieder bestätigt:
Familie zählt am allermeisten und voll egal was sonst und so und meine Söhne sind deine Söhne und Muttern ist in Sicherheit und der Sohn des Vaters Sohn und alles. Ist ja auch in Ordnung. Darf man ja. Was Frau darf, außer helfen und krank sein ist mir jetzt noch nicht so deutlich geworden, aber man kann ja nicht alles haben.. zumindest gab es keinen weiteren Überraschungsauftritt von Draco Malfoy.
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Ich fand bereits Tim Burtons
Ich fand bereits Tim Burtons Remake recht interessant, bin von dieser wohl geplanten Trilogie echt begeistert! Science Fiction wie er mal war in den 60ern und doch gut und modern gemacht.
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