Sa, 30/05/2020 - 12:31
Directed by:
Massimo Troisi
Michael Radford
Schauspieler:
Massimo Troisi
Philippe Noiret
Maria Grazia Cucinotta
Linda Moretti
Video:
Trailer
Wenn wir das erste mal Mario (Massimo Troisi) sehen, müssen wir annehmen, dass er behindert ist. Er spricht mit seinem Vater, der scheinbar auch debil ist. Oder einfach nur schrullig. In der nächsten Szene merken wir, dass Mario von normaler Intelligenz ist, aber in einer Gegend aufwuchs, in der es nicht viel zu erzählen gibt. Das aber wird sich ändern... Mario lebt auf einer Insel Süditaliens, in der Neues nur sehr verspätet ankommt, wenn überhaupt. Eines Tages wird Mario aber als Aushilfs-Briefträger angeheuert. Er hat nur einen einzigen Kunden, einen Fremden. Es ist der berühmte Dichter Pablo Neruda (Philippe Noiret), der aus Chile floh und auf der Insel ins Exil ging. Mario ist fasziniert von Neurda, der unzählige Briefe erhält, vor allem von Frauen. Er diskutiert mit seinem Chef, dem Postmeister, über Neruda: Der ausgewiesene Kommunist weist Mario zurecht: Neruda ist ein politischer Schriftsteller! Weder der Eine noch der Andere versteht Neruda, Mario aber entscheidet sich für den Job, um Neruda täglich aufzusuchen - und vielleicht gibts da auch Mädchen! Langsam entwickelt sich eine Beziehung zwischen den Beiden. Peruda lebt ruhig und zurückgezogen mit einer Frau, vielleicht seiner Ehefrau. Mario jedenfalls bemerkt, dass sich beide innig lieben. Mario nimmt jede Gelegenheit wahr, ins Gespräch mit Neruda zu kommen (was sehr niedlich ist) und lässt ihn ein Buch signieren. Mario liest darin und stellt verwundert fest: Wie kann dieses Buch so viele Frauen anziehen? Schliesslich macht er aber eine Entwicklung durch. Er ist nicht mehr der naive Postbote, am Ende glauben wir auch in ihm die Seele eines Poeten zu entdecken (nur dass er in diesem Umfeld nicht aufwuchs). Neruda aber lernt auch von den Menschen auf der Insel, die er als die Einfachsten der Welt beschreibt. Mario lächelt wissend - so simpel kann er also nicht mehr sein. Die treibende Kraft hinter diesem stillen verträumten Meisterwerk ist Massimo Troisi. Er schrieb auch am Drehbuch mit und übernahm die Titelrolle gleich selbst. Nur einen Tag, nachdem der Film fertiggestellt wurde, verstarb er. Troisi spielt Mario ohne jemals einen Effekt erheischen zu wollen. Er scheint sich kaum anzustrengen, so als ob er mit seiner Rolle bereits verschmolzen ist. Philippe Noiret ist genau die richtige Besetzung für Neruda. Er hat dieses verschmitzte Lächeln, dass ihn in Frankreich zu einer Art Volkschauspieler machte. In dem Moment, da andere überrascht reagieren, scheint dieses Lächeln auszudrücken: Ich habs doch gewusst! Zusammen machen sie aus diesem kleinen grossen Film eine Meditation über das Schicksal, Anstand und Poesie. Fast könnte man sich vorstellen, Mario wäre der Poet und Neurda der Postmann. Immerhin beweist Mario letztlich, wie Poesie auf Frauen wirkt, indem er seine Traumfrau Beatrice (Maria Grazia Cucinotta) neugierig macht. Der Film beruht auf einem Roman von Antonio Skarmeta. Ob der aber auf realen Fakten aufbaut, will ich im Grunde gar nicht wissen. - When we first see Mario (Massimo Troisi), we have to assume that he is disabled. He talks to his father, who seems to be debil too. Or just weird. In the next scene we realize that Mario is of normal intelligence, but grew up in an area where there isn't much to tell. But that's going to change... Mario lives on an island in the south of Italy where new things arrive very late, if at all. But one day Mario is hired as a temporary postman. He has only one customer, a stranger. It's the famous poet Pablo Neruda (Philippe Noiret) who fled Chile and went into exile on the island. Mario is fascinated by Neurda, who receives countless letters, especially from women. He discusses with his boss, the postmaster, about Neruda: The expelled communist rebukes Mario: Neruda is a political writer! Neither the one nor the other understands Neruda, but Mario decides on the job to visit Neruda daily - and maybe there are girls too! Slowly a relationship develops between the two. Peruda lives quietly and withdrawn with a woman, maybe his wife. Anyway, Mario notices that both love each other deeply. Mario takes every opportunity to talk to Neruda (which is very cute) and has him sign a book. Mario reads the book and says, "How can this book attract so many women? But in the end he goes through a development. He's no longer the naive postman, in the end we think we've discovered the soul of a poet in him (only that he didn't grow up in this environment). But Neruda also learns from the people on the island, whom he describes as the simplest in the world. Mario smiles knowingly - so he can't be that simple anymore. The driving force behind this quiet dreamy masterpiece is Massimo Troisi. He also co-wrote the script and took on the title role himself. Just one day after the film was finished, he died. Troisi plays Mario without ever wanting to create an effect. He doesn't seem to be making any effort, as if he's already merged with his role. Philippe Noiret is exactly the right cast for Neruda. He has this mischievous smile that made him a kind of folk actor in France. The moment others react in surprise, this smile seems to express: I knew it, I knew it! Together they turn this little big film into a meditation on fate, decency and poetry. One could almost imagine Mario being the poet and Neurda the postman. After all, Mario ultimately proves how poetry affects women by making his dream woman Beatrice (Maria Grazia Cucinotta) curious. The film is based on a novel by Antonio Skarmeta. But I don't really want to know whether it is based on real facts.
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