Die meisten Entführungs-Thriller führen während der ersten Szenen den Rhythmus des normalen Lebens vor, das sich dann in Folge der Handlung verdunkelt. Prisonders geht diesen Weg nicht: New England, permanenter Regen, eine morbide Stimmung. Auf der einsamen Strasse steht ein Wohn-Mobil mit Insassen. Zwei Familien treffen sich zum Thanksgiving Essen, den zwei kleinen Töchtern ist langweilig, sie gehen raus zum Spielen ... und werden nie zurückkehren. Die Eröffnungs-Szene ist so hart, dass man sich wundert, ob der Film unter diesem symbolischen Gewicht kollabieren wird. Roger Deakins hat den drückenden Regen und die düsteren Farben so intensiv eingefangen, dass sich von Beginn an ein Unwohlsein einstellt. Keller Dover (Hugh Jackman) ist ein unabhängiger Bauunternehmer, der mit seiner Frau Grace (Maria Bello) und seinen beiden Kindern in der Vorstadt lebt. Ihre Thanksgiving Gäste, Franklin und Nancy Birch (Terrence Howard und Viola Davis) haben Kinder im selben Alter. Nach dem Verschwinden der Töchter ermittelt Detective Loki (Jake Gyllenhaal) und verhört schliesslich den Besitzer des Wohnmobils Alex Jones (Paul Dano). Während im Bus keine Spuren zu finden sind, wirkt Alex selbst merkwürdig. Er spricht mit einer hohen wispernden Stimme und scheint etwas zu verheimlichen. Dover nimmt es selbst in die Hand, Alex zu verhören und entführt ihn. Er plant, die Wahrheit aus Alex herauszuprügeln. Birch ist schockiert darüber, vergisst aber seine eigenen moralischen Bedenken. Hugh Jackmans Dover wütet und schreit durch den gesamten Film hindurch. Schnell wird uns klar, dass wir hier einen schwachen Mann vor uns haben, der das zu kaschieren versucht. Über Gyllenhaals Loki erfahren wir kaum etwas, aber wir erleben anfangs, dass er Thanksgiving allein in einem dunklen chinesischen Restaurant feiert. Darüber hinaus erfahren wir, dass er in einem Heim aufwuchs. Loki wirkt so seltsam, dass ich manchmal daran dachte, dass er nicht anders ist als die vielen Freaks, die in Prisoners auftreten - mit dem Unterschied, dass er Polizist ist. Der Kanadier Denis Villeneuve konfrontiert uns in seinem US Debüt mit einer ekelerregenden Zurschaustellung menschlicher Gefühle. Im Zustand tiefster Verzweiflung entsteht rasende Wut. Für die Familien bedeutet die Entführung der Töchter einen terroristischen Akt, der Vergeltung erfordert. Etwas muss getan werden! Die Idee, das Alex etwas weiss, rechtfertigt seine Folter (vor allem wenn der Staat zu weich ist, um die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen). Am Ende stehen Gewalt und furchtbare Bilder, die sich viel mehr an harten europäischen Filmen orientieren, als am amerikanischen Mainstream. - Most kidnapping thrillers show the rhythm of normal life during the first scenes, which then darkens as a result of the plot. Prisonders does not go this way: New England, permanent rain, a morbid mood. On the lonely street there is a mobile home with inmates. Two families meet for Thanksgiving dinner, the two little daughters are bored, they go out to play ... and will never return. The opening scene is so hard that one wonders if the film will collapse under this symbolic weight. Roger Deakins has captured the oppressive rain and the dark colours so intensely that from the very beginning there is a feeling of discomfort. Keller Dover (Hugh Jackman) is an independent contractor who lives in the suburbs with his wife Grace (Maria Bello) and their two children. Their Thanksgiving guests, Franklin and Nancy Birch (Terrence Howard and Viola Davis) have children of the same age. After the daughters have disappeared, Detective Loki (Jake Gyllenhaal) investigates and finally interrogates the owner of the motorhome Alex Jones (Paul Dano). While there are no tracks to be found in the bus, Alex himself seems strange. He speaks with a high whispering voice and seems to hide something. Dover takes it into his own hands to interrogate Alex and kidnaps him. He plans to beat the truth out of Alex. Birch is shocked, but forgets his own moral concerns. Hugh Jackman's Dover rages and screams throughout the film. It soon becomes clear to us that we have a weak man in front of us who tries to hide it. We hardly learn anything about Gyllenhaal's Loki, but at first we experience that he celebrates Thanksgiving alone in a dark Chinese restaurant. Furthermore, we learn that he grew up in a home. Loki seems so strange that sometimes I thought that he is no different than the many freaks who appear in Prisoners - with the difference that he is a policeman. Canadian Denis Villeneuve confronts us in his US debut with a disgusting display of human emotions. In a state of deepest despair, raging rage develops. For the families, the abduction of their daughters is a terrorist act that requires retaliation. Something must be done! The idea that Alex knows something justifies his torture (especially if the state is too soft to bring the truth to light). In the end there is violence and terrible images, which are much more oriented towards hard European films than towards the American mainstream.
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Kommentare
Eure letzten KommentareGestern zum zweiten mal
Gestern zum zweiten mal gesehen. Trotz bekanntem Ausgang immer noch genauso fesselnd und mitreißend, wie beim ersten Mal, so dass ich ihn nach dem zweiten Ansehen sogar noch um einen halben Punkt hochstufen musste. Hugh Jackman habe ich bisher noch nirgendwo so stark gesehen. Für mich definitiv einer der besten Thriller, die ich bisher gesehen habe.
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So very close to being a…
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