So, 24/03/2019 - 23:54
Directed by:
Ingmar Bergman
Schauspieler:
Max von Sydow (Antonius Blok)
Gunnar Björnstrand (Jöns)
Nils Poppe (Jof)
Bibi Andersson (Mia)
Video:
Trailer
Ein Ritter kehrt von den Kreuzzügen heim. Er findet eine Kirche, die noch offen ist, obwohl überall um ihn herum die Pest wütet. Er legt die Beichte ab. Er spricht zu einem Mann mit Kutte über seine Gleichgültigkeit, die ihn überall ausschliesst. Er lebt in einer Welt voller Geister als Gefangener. Er möchte, dass Gott seine Hand ausstreckt und zu ihm spricht. Er schreit in die Dunkelheit, doch da ist niemand. Der Mann in der Kutte dreht sich um. Es ist der Tod. Kann mir irgendwer einen modernen Film nennen, der solche Bilder präsentiert? Niemand. Ingmar Bergmans The Seventh Seal hat viel mehr mit einem Stummfilm gemein als mit modernem Kino. Ein schroffer, kompromissloser Film (manche von euch mögen das lächerlich oder unzeitgemäss finden). Kaum jemand fragt nach der DVD in unserer Videothek. Bergman ist aus der Mode gekommen. Das Thema, die Abwesenheit Gottes, interessiert niemanden. Ich aber bin süchtig nach Bergman. Alle seine Filme habe ich mir nacheinander angesehen. Und in The Seventh Seal geht es nicht primär um die Abwesenheit Gottes. Es geht um unser Geschwätz. Unsere Unruhe. Bergman dagegen stellt existentielle Fragen. Im Gegensatz zu seinen Filmen aus den 60ern stellt er diese Fragen in den 50ern noch ganz direkt und deshalb bevorzuge ich The Seventh Seal. Ein schnörkelloser Bergman Film wie er ihn später nicht mehr machen sollte. In den meisten seiner Filme rechnet Bergman mit Gott ab. Wer kennt nicht das berühmte Bild des Ritters, der Schach spielt mit dem Tod? Mit einem genauso berühmten Bild endet das Werk: Der makabre Tanz des Todes vor dem Horizont. Einmal fragt der Ritter (verkörpert von Max von Sydow) ein Mädchen nach dem Teufel, der doch wissen muss, ob Gott existiert. "Sieh mir in die Augen"; antwortet das Mädchen. Sie verweist auf den Priester, der ihn sehen konnte. Fast stolz erzählt sie davon. Doch der Knappe des Ritters entdeckt nichts als Leere in den Augen des Mädchens. Da ist nichts. Existiert also nur der Tod und Gott spielt keine Rolle? Bergmans Filme handeln von dieser spirituellen Suche. Sie suchen verzweifelt Antworten auf die grossen Fragen des Lebens. Mit bedauerlichen Antworten. Eines aber findet man in Bergmans Werk: Liebe. Sie existiert. Wie ein Trostpflaster. - A knight returns from the Crusades. He finds a church that is still open, even though the plague is raging all around him. He confesses. He speaks to a man with a frock about his indifference, which excludes him everywhere. He lives in a world full of spirits as a prisoner. He wants God to stretch out his hand and speak to him. He screams into the darkness, but there is no one there. The man in the frock turns around. It is death. Can anyone tell me a modern film that presents such pictures? Nobody. Ingmar Bergman's The Seventh Seal has much more in common with a silent film than with modern cinema. A rugged, uncompromising film (some of you may find it ridiculous or outdated). Hardly anyone asks about the DVD in our video store. Bergman has gone out of fashion. The subject, the absence of God, interests no one. But I am addicted to Bergman. I watched all his films one after the other. And The Seventh Seal is not primarily about the absence of God. It's about our gossip. Our restlessness. Bergman, on the other hand, poses existential questions. In contrast to his films from the 60s he still asks these questions directly in the 50s and therefore I prefer The Seventh Seal. A straightforward Bergman movie like he wasn't supposed to do later. In most of his movies Bergman settles accounts with God. Who doesn't know the famous picture of the knight playing chess with death? The work ends with an equally famous picture: The macabre dance of death before the horizon. Once the knight (embodied by Max von Sydow) asks a girl about the devil, who must know whether God exists. "Look me in the eye"; the girl answers. She refers to the priest who could see him. She tells of it almost proudly. But the knight's squire discovers nothing but emptiness in the girl's eyes. There is nothing. So is there only death and God doesn't matter? Bergman's films deal with this spiritual search. They desperately seek answers to the big questions of life. With regrettable answers. But there is one thing in Bergman's work: love. It exists. Like a consolation.
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Mo, 25/03/2019 - 16:03
oft parodiert, z.b. von…
oft parodiert, z.b. von woody allen in love and death
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