Wer den neuen Scorsese Silence mochte, dem gefallen auch... Eine Film List mit passenden mystischen Filmen zu unserem DVD Start von Silence. - Ein monumentales Werk! Ein Film, der uns bestraft! Silence schickt uns direkt in die Hölle und verspricht keinerlei Erleichterung. Er stellt Fragen, gibt Möglichkeiten an, lockt mit Sensationen. Kein Wunder, dass Martin Scorsese seit Dekaden an dem Stoff arbeitet, seit er Mitte der 60er den Roman von Shusaku Endo las. Er handelt von einem Jesuiten Priester im Japan des 17. Jahrhunderts während einer Zeit, da Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt wurden und leiden mussten. Sie waren Aussätzige. Ich kann mich an keinen anderen Scorsese Film erinnern, der so intensiv darin wirkt, uns etwas zu zeigen, ohne es aber zu erklären. Es gibt ein Voice Over, ansonsten aber sind wir auf uns gestellt. Sehr selten lässt Scorsese uns in die Tiefen seiner Charaktere blicken, ansonsten sind wir nicht mehr als Beobachter aus der Distanz. Es beginnt mit Stille. Der Wald brennt, der Wind bewegt das Gras. Immer wieder ergibt sich Silence dieser fürchterlichen Stille. In den Momenten, da die Stille aufhört, wünschten wir aber sehnlichst, dass der qualvolle Soundtrack aus Gestöhn und Geschrei aufhören möge. Ein Score wie die Agonie des Todes. Die Stille aber fürchten wir genauso. Die Todesstille. Die Geschichte ist schnell erzählt: Zwei Priester (Andrew Garfield und Adam Driver) verlassen Portugal, um in Japan ihren Mentor, Cristovao Ferreira (Liam Neeson) zu suchen. Er gilt als vermisst und man munkelt, er sei abtrümmig geworden. Ferreira aber hat eine schreckliche Mission hinter sich. Er wurde gequält und musste zusehen, wie seine Glaubensbrüder gefoltert wurden. Es stellt sich für ihn die Frage, wann man abschwört? Und bedeutet dass, Gott zu verraten? Verlangt Gott von uns, zu ihm zu stehen, obwohl es das Leben kostet? Ist alles andere Blasphemie? Oder will Gott nicht vielmehr, dass wir aufgeben, da seine Liebe gross genug ist, die Abkehr durch unsere Qualen zu vergeben? Kümmert Gott überhaupt unser Leid? Bemerkt er es? Die japanischen Behörden jedenfalls sehen in Christen nichts anderes als eine Form von Krebs, der droht, sich über ihr Land auszubreiten. Wir erleben Vater Rodriguez, gefangen in einem Käfig. Man zwingt ihn zuzusehen, wie japanische Christen gefoltert werden. Er wird von Zweifeln geplagt und fragt sich, was Gott bezweckt? Was würde Jesus tun? Dieser Vergleich alerdings hingt, denn Jesus war nicht sterblich. All das Leid könnte durch eine einzige Geste beendet werden... Was mich besonders an Silence faszinierte, ist die Tatsache, dass Scorsese uns auch die Sicht der Japaner verstehen und nachvollziehen lässt. Inoue Masashige (Issei Ogata) betrachtet Japan als "Sumpf" und uns wird deutlich, wie fremd Menschen wie Vater Rodriguez dort erscheinen mögen. Die Behörden scheinen sogar Verständnis aufzubringen für die christliche Rebellion - um sie nur umso gnadenloser zu unterdrücken. Wann gab es seit The_Last_Temptation_Of_Christ so viele offene Fragen in einem Film? (Wir stellen nicht die Filme, nur die links zur Verfügung) (Bild: wikipedia)
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Jodorowsky is missing - true!
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