Do, 27/03/2014 - 16:54
Directed by:
Emir Kusturica
Schauspieler:
Davor Dujmovic
Bora Todorovic
Ljubica Adzovic
Video:
Trailer
Wenn Bettler durch die U-Bahn streifen mit einem Pappbecher oder einer Obdachlosen-Zeitung, beachten wir sie nicht. Wir sehen sie nicht. Im Gegensatz dazu beobachten sie uns aber sehr genau, warten unsere Reaktion ab. Wir schauen von den Bettlern weg, nie zu ihnen hin. Umgekehrt müssen sie an unserer Mimik und Gestik erkennen, ob wir etwas geben. Ansonsten suchen sie sich ein anderes Ziel. In jedem Fall nehmen wir sie wohl kaum so wahr wie andere Menschen. Sie bleiben Aussenseiter. Emir Kusturica zeichnet mit Time Of The Gypsies das hoch emotionale Portrait einer Gypsie Familie. Er nutzt dafür die grosse Leinwand und die grossen Gefühle - viel grössr als das Leben selbst! Es sind Menschen, die in Jugoslawien aufwuchsen, nicht aber zu diesem Land zu gehören scheinen. Sie sind weder Serben, noch Kroaten und sie sprechen ihre eigene uralte Sprache; Romany. Doch sie leben nicht nur in Jugoslawien, sondern durchqueren ganz Europa. Wir erleben sie in Rom, wo sie auf den Strassen handeln. Ihr kostbarster Besitz ist absolute Freiheit vor Konventionen. Sie stehen ausserhalb der Gesetze, insbesondere derer, die das Eigentum betreffen. Im Mittelpunkt teht der Junge Perhan, dessen Eltern tot sind. Die Grossmutter erzieht ihn und sie ist eine viel ehrlichere Frau als die Meisten, mit denen Perhan zu tun hat. Perhan wuchs auf in der Gypsie Kultur, ohne sie wirklich zu akzeptieren. Nun, an der Schwelle zum Mannsein, steht er vor einer Reihe von Initiationen. Eine davon betrifft das Mädchen, das er liebt. Wird er in der Lage sein, sie zu heiraten? Oder wird sie von seinem Onkel verführt, der so etwas ist wie der König der Gypsies. Kan er sich überhaupt selbst versorgen oder muss er sich mit Betrügereien durchschlagen? Als seine Freundin von seinem Onkel nach Italien entführt wird, folgt er der Spur der Gypsies... Kein anderer Film zeigt so viel über das Leben dieses legendäre Volk. Es gibt Feste und Kämpfe und Hochzeiten und nie zieht der Film eine Grenze zwischen Magie und Täuschung. Manches ist nur Täuschung und manches tatsächlich Magie, etwa Perhans Fähigkeit, Dinge aus der Ferne zu bewegen. Und sogar der Schleier der Braut entwickelt ein Eigenleben. Ich kenne einige Kunden unserer Videothek, denen die Ideen-Fülle in Kusturicas Film einfach zu viel ist. So viele Orte und Dinge - man kann den Überblick verlieren. Die Geschichte hinter der Oberfläche des Films ist auch viel weniger originell als all das, was wir über die Gypsies erfahren. Fast so als hätte ich Kusturica einen klassischen Roman zum Vorbild genommen und so viele Bilder dazu entworfen, dass uns Mittel-Europäern ganz schwindelig wird. - When beggars roam the underground with a paper cup or a homeless newspaper, we don't pay attention to them. We don't see them. In contrast, they watch us very closely, waiting for our reaction. We look away from the beggars, never towards them. Conversely, they have to recognise from our facial expressions and gestures whether we are giving something. Otherwise they look for another target. In any case, we hardly perceive them the way we do other people. They remain outsiders. In Time Of The Gypsies, Emir Kusturica draws a highly emotional portrait of a Gypsy family. He uses the big screen and the big emotions - much bigger than life itself! They are people who grew up in Yugoslavia but do not seem to belong to this country. They are neither Serbs nor Croats and they speak their own ancient language; Romany. But they do not only live in Yugoslavia, they cross the whole of Europe. We see them in Rome, where they trade on the streets. Their most precious possession is absolute freedom from convention. They stand outside the laws, especially those concerning property. At the centre is the boy Perhan, whose parents are dead. His grandmother raises him and she is a much more honest woman than most of the people Perhan has to deal with. Perhan grew up in the Gypsy culture without really accepting it. Now, on the threshold of manhood, he faces a series of initiations. One of them involves the girl he loves. Will he be able to marry her? Or will she be seduced by his uncle, who is something like the king of the Gypsies. Will he even be able to support himself or will he have to get by with scams? When his girlfriend is kidnapped by his uncle to Italy, he follows the trail of the Gypsies... No other film shows so much about the life of this legendary people. There are festivals and fights and weddings and the film never draws a line between magic and deception. Some of it is just deception and some of it is actually magic, such as Perhan's ability to move things from a distance. And even the bride's veil develops a life of its own. I know some customers in our video store who find the abundance of ideas in Kusturica's film simply too much. So many places and things - you can lose track. The story behind the surface of the film is also much less original than all we learn about the Gypsies. It's almost as if I had Kusturica take a classic novel as a model and create so many images for it that we Central Europeans get all dizzy.
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Kommentare
Eure letzten Kommentare
Do, 10/09/2015 - 21:01
Was für ein wundervoller Film
Was für ein wundervoller Film, der einerseits den traum vom Gipsy Leben, die Freiheit, einfängt, aber auch nicht unkritisch den "Geschäften" über ist, mit denen all das bezahlt wird. Schade, dass Kusturica heute so ein Nationalist ist und kaum noch erträglich in seinen Äußerungen.
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