So, 28/11/2021 - 11:50
Directed by:
Xavier Dolan
Schauspieler:
Xavier Dolan
Pierre-Yves Cardinal
Lise Roy
Video:
Trailer
Xavier Dolan aus Quebec ist gerade mal 26 Jahre alt und hat bereits fünf Filme gemacht. Das Wunderkind heimste auf zahlreichen Festivals Preise ein und legte genau die Karriere hin, von der jeder Künstler nur träumen kann! Als Schauspieler sieht er so schön aus wie die klassischen Kinostars. Und genau wie im Film Noir lässt er schöne Menschen hässliche Dinge tun. Doch ist da etwas, hinter der Maske der Schönheit? Dolan hat ein Stück von Michel Marc Bouchard verfilmt, dass den Regeln eines klassischen Film Noirs folgt. Über 100 Minuten lang ist der Film - leider zu lang für einen Thriller, der Spannung erzeugen soll und auf den Punkt bringen. Dolan versucht sich zum ersten Mal mit einem Genre Film, interessiert sich dann aber doch letztlich vor allem für die sado-masochistischen Praktiken seiner beiden Hauptfiguren. - Gerade noch hat Francis (Pierre-Yves Cardinal) von einem Tanzkurs erzählt, den er mit seinem kürzlich verstorbenen Bruder besuchte, nun nimmt er den ehemaligen Partner des Verstorbenen, Tom (Xavier Dolan), mit in eine grosse Scheune und legt Musik auf. Tom muss mit ihm tanzen, eine Weigerung würde Francis nie akzeptieren. Beide gleiten durch den dunklen Raum, Francis führt und Tom ergibt sich - in jedem seiner Schritte liegt aber auch etwas Widerständiges. Francis, der vom Land kommt und Tom, der Grossstädter - ein gegensätzliches Paar. Beide ringen mit sich selbst, stehen zwischen einem Leben in absoluter Freiheit und der Angst vor dem eigenen Begehren. Agathe (Lise Roy), die Mutter des Toten, wollte nie etwas von einer Verbindung ihres Sohnes zu Tom wissen. Tom bleibt nichts übrig, als sich zu verstellen und die Lüge wird für ihn zur Wahrheit. Das ganze Leben auf der Farm gerät zur Scharade. Die Farm und Francis, mal umwerben sie Tom, dann wieder bedrohen sie ihn. Zwei Seelen wohnen in Tomas und Francis Brust: Der Sanftheit des Einen scheint die Brutalität des Anderen zu entsprechen. Mit seinen Attacken gegen Tom wirkt Francis aber manchmal verletzlicher als sein Opfer. Wer ist nun Täter, wer Opfer? Es lässt sich kaum noch trennen. Francis und Tom hassen einander, wobei jeder aber auch so sein will wie sein Gegenüber. Dann aber trifft noch Sarah (Evelyne Brochu) ein. Sie muss nun als Alibi Freundin für Tom herhalten und an dieser Stelle, beginnt Tom At The Farm uns mit seinen Längen zu strapazieren. Die verschiedenen Erzählfäden laufen aus dem Ruder, dem Film fehlt die nötige Struktur. Die Thriller Elemente wirken ungeschickt und unmotiviert, da helfen auch die wundervollen Bilder und die intensive Filmmusik nicht weiter. Warum verlässt Tom die Farm nicht einfach? In echten Krimis treffen die Figuren lächerliche Entscheidungen, die wir aber akzeptieren. Einem guten Thriller vergeben wir gern, dass er nicht realisitisch ist. Da Tom At The Farm sich als solcher aber gar nicht ernst nimmt, wirkt der Film merkwürdig unreal. Hinter der schönen Fassade fehlt die Leidenschaft, echte Spannung zu entfesseln! - Xavier Dolan from Quebec is only 26 years old and has already made five films. The prodigy won prizes at numerous festivals and laid down exactly the career that every artist can only dream of! As an actor he looks as beautiful as the classic movie stars. And just like in Film Noir, he makes beautiful people do ugly things. But is there something behind the mask of beauty? Dolan has filmed a play by Michel Marc Bouchard that follows the rules of a classic film noir. The film is over 100 minutes long - unfortunately too long for a thriller that should create excitement and get to the point. Dolan tries his hand at a genre film for the first time, but in the end he is mainly interested in the sado-masochistic practices of his two main characters. - Francis (Pierre-Yves Cardinal) has just told about a dance course he attended with his recently deceased brother, now he takes his former partner Tom (Xavier Dolan) into a big barn and puts on music. Tom has to dance with him, Francis would never accept refusal. Both glide through the dark room, Francis leads and Tom surrenders - but in each of his steps there is also something resistant. Francis, who comes from the country, and Tom, the urban dweller - an opposing couple. Both struggle with themselves, standing between a life in absolute freedom and the fear of their own desire. Agathe (Lise Roy), the dead man's mother, never wanted to know anything about her son's connection to Tom. Tom has no choice but to pretend and the lie becomes the truth for him. The whole life on the farm turns into charades. The farm and Francis, once they woo Tom, then they threaten him again. Two souls live in Tomas and Francis' chest: The brutality of the other seems to correspond to the gentleness of the one. But with his attacks against Tom, Francis sometimes seems more vulnerable than his victim. Who's the perpetrator, who's the victim? It's hard to separate now. Francis and Tom hate each other, but everyone wants to be like his counterpart. But then Sarah (Evelyne Brochu) arrives. She must now serve as Tom's alibi friend and at this point, Tom At The Farm begins to strain us with his lengths. The various narrative threads get out of hand, the film lacks the necessary structure. The thriller elements seem clumsy and unmotivated, the wonderful pictures and the intense film music don't help either. Why doesn't Tom just leave the farm? In real detective stories, the characters make ridiculous decisions, which we accept. We gladly forgive a good thriller for not being realistic. But since Tom At The Farm doesn't take himself seriously as such, the movie seems strangely unreal. Behind the beautiful facade there is no passion to unleash real excitement!
Kommentare
Eure letzten Kommentare
So, 28/11/2021 - 12:37
Ich werde mit diesem…
Ich werde mit diesem Regisseur nicht richtig Freund
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