Alles eine Frage des Tonfalls: Wann ist es Komödie und ab welchem Punkt befinden wir uns bereits im Drama? Die grössten Komödien tragen den Kern des Melodrams stets in sich, Ernst Lubitsch, Billy Wilder und Blake Edwards verliehen ihren Komödien immer einen melancholischen Zug. Woody Allen, selbst ernannte Zwischengeneration, verpackte seine existentiellen Dramen in Komödienform. In Manhattan wird genau diese Hülle diskutiert, in der Herabwürdigung der unreifen Filme Bergmans im Gegensatz zu den unterhaltsamen Shows von Woodys Alter Ego Isaac. Allens grösster Film des Jahrzehnts, Match Point, lässt sich beim besten Willen kaum als Komödie und auch nicht als Tragikomödie bezeichnen. Ein Prototyp der sanft melancholischen Variante des reinen Lachens aber ist Melinda and Melinda, der dieselbe Geschichte zum Lachen als auch zum Weinen verabreicht. Trauriger Humor kommt vor allem aus dem hohen Norden: 101 Reykjavik, Kitchen Stories, Der Mann ohne Vergangenheit, Songs from the second floor... Es liesse sich endlos fortführen... Schön ist die persische Dramödie Offside und das die israelische Aussöhnung Die Band von nebenan. Das Drama in der Komödie sucht seit jeher Almodovar und Volver lässt sich als treffliches Alterswerk sehr gut anschauen. Schrullige britische Charaktere wie Hallam Foe und Wilbur wants to kill himself setzten eine lange Tradition auf der Insel fort, während Good Bye Lenin allseits als Lichtblick des deutschen Komödienkinos empfangen wurde. Der Überflieger des amerikanischen Indiefilms ist Wes Anderson, der ein ganz eigenes Komödien Imperium erschuf. Vielleicht lässt es sich in der Kombination aus lakonischen Figuren und Situationskomik beschreiben? Generell ist der amerikanische Indiefilm eine Fundgrube für Tragikomödien, ob Miranda July's Me and You and Everyone We Know, Alexander Payne's Sideways oder Sophia Coppola's Lost in translation. Bill Murray's Gesicht drückt im Alter das aus, was wir so an Buster Keaton lieben, deshalb liess ihn Jim Jarmusch dieselbe Rolle noch einmal spielen: Broken flowers. Hier nun die Ergänzung zu den besten Komödien der 00er. - It's all a question of tone: when is it comedy and at what point are we already in the drama? The greatest comedies always have the core of melodrama in them, Ernst Lubitsch, Billy Wilder and Blake Edwards always gave their comedies a melancholic touch. Woody Allen, self-proclaimed intermediate generation, wrapped his existential dramas in comedy form. In Manhattan it is precisely this shell that is discussed, in the humiliation of Bergman's immature films as opposed to the entertaining shows of Woody's alter ego Isaac. Allen's biggest film of the decade, Match Point, can hardly be called a comedy or a tragicomedy at all. A prototype of the gently melancholic variant of pure laughter, however, is Melinda and Melinda, who gives the same story to both laugh and cry. Sad humour comes mainly from the far north: 101 Reykjavik, Kitchen Stories, Der Mann ohne Vergangenheit, Songs from the second floor... It could be continued endlessly... Beautiful is the Persian drama Offside and the Israeli reconciliation Die Band von nebenan. The drama in the comedy has always sought Almodovar and Volver can be seen as an excellent work of old age very well. Strange British characters like Hallam Foe and Wilbur wants to kill himself continued a long tradition on the island, while Good Bye Lenin was received everywhere as a ray of hope in German comedy cinema. The high-flyer of the American indie film is Wes Anderson, who created his own comedy empire. Perhaps it can be described in the combination of laconic characters and situation comedy? In general, the American indie film is a treasure trove for tragicomedies, whether Miranda July's Me and You and Everyone We Know, Alexander Payne's Sideways or Sophia Coppola's Lost in translation. Bill Murray's face expresses what we love about Buster Keaton in old age, so Jim Jarmusch let him play the same role again: Broken flowers. Here now the supplement to the best comedies of the 00s.
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Kommentare
Eure letzten KommentareSchön, dass du auch an Adams
Schön, dass du auch an Adams Äpfel gedacht hast, denn die Geschichte um den Gutmenschen Pfarrer ist wirklich traurig!
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Geht einem doch zu Herzen -
Geht einem doch zu Herzen - ungewöhnlich für eine schwarze Komödie!
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