Der echte Billy Hayes wurde Anfang der 70er festgenommen in der Türkei wegen Drogenschmuggels. Man verurteilte ihn zu zwei Jahren Haft, woraus schliesslich lebenslänglich gemacht wurde. Billy aber floh aus dem Gefängnis über die Grenze nach Griechenland und veröffentlichte seine Memoiren, die Alan Parkers Film zugrunde liegen. Aus der wahren Begebenheit wurde ein leidenschaftliches Stück aus Entrüstung, Gewalt und moralischem Unterbau. Hayes Empörung im Film ist oft schwer erträglich, wenn er vor Gericht hinaus schreit, die Türkei sei "a nation of pigs." Die Gefängnis-Szenen aber sind atemberaubend umgesetzt von Parker mit tollen Schauspielern wie John Hurt als grüblerischem britischen Insassen, sichtlich vertieft in seine Drogensucht. Diese Szenen wirken noch lange nach, so hart und sadistisch hat Parker sie inszeniert. Im Mittelpunkt steht der türkische Wärter, der die Häftlinge auf ihre Fussohlen schlägt. Bei Parker wird das Gefängnis zu einer Parallel-Welt menschlicher Abgründe - kunstvoll gefilmt wie das Inferno der Hölle, wenn die Häftlinge permanent um eine steinernde Säule kreisen. Faszinierender Terror wird aufgebaut, wobei man übrigens nie echte Sympathien für Billy Hayes aufbaut. Brillant ist auch der Soundtrack von Giorgio Moroder, der zum Grundstein elektronischer Musik werden sollte. Alan Parker ist ein technisches Meisterwerk gelungen, das um nur beängstigender wirkt, dadurch dass der Regisseur seine Kunst auch in den Dienst reinen Rassismus stellt: Alle Türken in Midnight Express sind unheimliche Finsterlinge, denen Gnade vollkommen fremd zu sein scheint. -
The real Billy Hayes was arrested in Turkey in the early 70s for drug smuggling. He was sentenced to two years imprisonment, which eventually resulted in life imprisonment. But Billy fled from prison across the border to Greece and published his memoirs which are the basis of Alan Parker's film. The true incident became a passionate piece of indignation, violence and moral substructure. Haye's outrage in the film is often difficult to bear when he screams in court that Turkey is "a nation of pigs". The prison scenes, however, are breathtakingly executed by Parker with great actors like John Hurt as a brooding British inmate, visibly immersed in his drug addiction. These scenes have a long lasting effect, Parker has staged them so hard and sadistically. The focus is on the Turkish guard who hits the prisoners on the soles of their feet. In Parker's work, the prison becomes a parallel world of human abysses - artfully filmed like the inferno of hell, when the prisoners permanently circle around a stone pillar. Fascinating terror is built up, whereby one never builds up real sympathies for Billy Hayes. The soundtrack by Giorgio Moroder, which was to become the cornerstone of electronic music, is also brilliant. Alan Parker has succeeded in creating a technical masterpiece that only seems more frightening because the director also puts his art at the service of pure racism: All the Turks in Midnight Express are sinister dark spirits, for whom grace seems completely alien.
Kommentare
Eure letzten KommentareDieser Film ist einfach nur
Dieser Film ist einfach nur Rassismus und Türkenhass pur.Was hat sich Oliver Stone dabei gedacht?Die Türken werden hier dargestellt wie Ungeheuer von einem fernen Planeten.Die Rollen der Türken werden in diesem Film von Armeniern gespielt.Jeder weiß,dass Armenier Türken hassen.Das war wohl nützlich dafür,die Rollen der bösen Türken mit Leib und Seele zu spielen.Die Sprache,die die "Türken" in dem Film sprechen hat auch nichts mit türkisch zu tun.Wer die wahre Geschichte kennt,der weiß,dass der Typ um den es hier geht auf einer Gefängnisinsel seine Strafe verbracht hat(wo Öcalan jetzt ist)und mit einem Boot geflohen ist.Man muss sich das mal vorstellen,die Gefangenen konnten sich frei auf der Insel bewegen und mussten nicht den ganzen Tag in einer Zelle sitzen.Er fährt regelmäßig in die Türkei und hat einmal in einem Interview gesagt,dass er lieber in der Türkei gesessen hat,als in einem amerikanischen Gefängnis zu sitzen.Außerdem hat er sich entschuldigt und meinte,der Film hätte viel dazu beigetragen,dass es auf der Welt das Bild vom zurückgebliebenen Türken und dem türkischen Unrechtsstaat gäbe.Soviel dazu.
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