Mi, 25/03/2020 - 10:46
Directed by:
Martin McDonagh
Schauspieler:
Colin Farrell
Brendan Gleeson
Ralph Fiennes
Clémence Poésy
Thekla Reuten
Jérémie Renier
Video:
Trailer
Den irischen Auftragsmördern dürfte es schwer fallen, "Bruges" korrekt auszusprechen. Sie befinden sich dort auch nur im Zwangsurlaub nach einem missglückten Mordanschlag. Der Eine ist ein Hitzkopf, der gar keinen Grund sieht, irgendwo anders zu sein als in Dublin. Der Andere kauft sich einen Reiseführer und schwärmt von der so schön erhaltenen Altstadt. Hier hat Martin McDonagh seine düstere, ausgesprochen überraschende und zutiefst menschliche Komödie inszeniert. Nichts erscheint vorhersehbar! Es fehlen uns schlicht die nötigen Erzähl-Bausteine! Bestimmt kommt das auch daher, da wir nicht so oft sanftmütige Killer erleben. Brendan Gleeson, das ist der mit dem zertrümmerten Gesicht, spielt Ken. Sein Reise-Gefährte heisst Ray (Colin Farrell), der in Dublin einen Priester im Beichtstuhl ermordete. Und noch einen kleinen Jungen. Immerhin beichtete er die Tat, bevor er sie durchführte. Eine Beichte, für die er sogar Notizen auf einen Zettel schmierte. Du bemerkst; In Bruges ist auch ein wichtiger Film zum Verständnis, wie Katholizismus funktioniert. Ken und Ray arbeiten für Harry (Ralph Fiennes), der sie in Brüssel versteckt. Er ist der Pate Dublins. Larry kritisiert, dass es zwar zum Geschäft gehört, einen Priester zu liquidieren, nicht aber, einem kleinen Jungen den Kopf weg zu schiessen. Das ist unprofessionell. Da ich oft nicht sehr viel Geld zum Reisen hatte, liebte ich immer schon Filme, die fremde Städte gut ausleuchten. Nicht die Art von Film, die einem Stadtführer für Touristen gleichen, sondern solche Filme, die dir das Herz einer Stadt zeigen. Genau so ein Film ist In Bruges! Mehr noch; der Film nutzt die Stadt, um seine Charaktere zu entwickeln. Ray wehrt sich, überhaupt irgendwo hoch zu klettern, um sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Gemälde oder Skulpturen beeindrucken ihn nicht, wohl aber ist er fasziniert von einem Filmdreh. Dort trifft er die schöne Chloe (Clemence Poesy - rate mal, aus welchem Film du sie kennst...) und den Zwergen wüchsigen Jimmy (Jordan Prentice). Und schon nehmen sie Kokain mit einer Prostituierten und Ray muss korrigiert werden, Jimmy nicht als "midget" zu bezeichnen. Und was geschieht dann? Das Unvermeidliche, aber du wirst es niemals erraten... Das geniale Drehbuch vermag es, alle Charaktere durch einen Wink des Schicksals an einem Ort zusammen zu führen. Und die Schauspieler? Farrell ist einer der heimlich besten Schauspieler der Welt. Besonders, wenn er Ire sein darf wie hier! Und Gleeson (laut meinem irischen Kollegen David der beliebteste irische Darsteller) gibt denn sympathischsten Bösewicht, den ich je sah! Martin McDonagh hat also einen Thriller gemacht, der weniger von der Handlung als von seinen Charakteren angetrieben wird. Und von ihrer Erziehung. Wir lernen, dass auch Killer ethische Entscheidungen zu treffen haben und dass auch sie grosse Gefühle haben. - The Irish contract killers might find it difficult to pronounce "Bruges" correctly. They're just on forced leave after a failed assassination attempt. One is a hothead who sees no reason to be anywhere but Dublin. The other one buys a travel guide and raves about the beautifully preserved old town. This is where Martin McDonagh staged his dark, extremely surprising and deeply human comedy. Nothing seems predictable! We simply lack the necessary narrative elements! Maybe that's also because we don't get to see gentle killers that often. Brendan Gleeson, the one with the smashed face, plays Ken. His travel companion is named Ray (Colin Farrell), who murdered a priest in Dublin in the confessional. And another little boy. At least he confessed the crime before he carried it out. A confession for which he even smeared notes on a piece of paper. You notice; In Bruges is also an important film for understanding how Catholicism works. Ken and Ray work for Harry (Ralph Fiennes), who hides them in Brussels. He is Dublin's godfather. Larry criticizes that although it is part of the business to liquidate a priest, it is not part of the business to blow a little boy's head off. This is unprofessional. Since I often didn't have much money to travel, I have always loved films that illuminate foreign cities well. Not the kind of film that resembles a tourist guide, but films that show you the heart of a city. In Bruges is exactly that kind of film! Even more; the film uses the city to develop its characters. Ray refuses to climb up anywhere at all to see the sights. Paintings or sculptures don't impress him, but he is fascinated by a film shoot. There he meets the beautiful Chloe (Clemence Poesy - guess from which movie you know her...) and the dwarfish Jimmy (Jordan Prentice). And already they do cocaine with a prostitute and Ray has to be corrected not to call Jimmy a "midget". And what happens then? The inevitable, but you'll never guess... The ingenious script manages to bring all the characters together in one place by a twist of fate. And the actors? Farrell is secretly one of the world's greatest actors. Especially when he gets to be Irish, like here! And Gleeson (according to my Irish colleague David the most popular Irish actor) is the most likeable bad guy I've ever seen! So Martin McDonagh has made a thriller that is driven less by the plot than by its characters. And by their upbringing. We learn that even killers have to make ethical decisions and that they too have great emotions.
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Di, 14/04/2020 - 09:35
ich habe so gelacht und mehr…
ich habe so gelacht und mehr noch, der Film macht mich nachdenklich.
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