Komödie: UK / Irland

Craig Roberts, der Oliver Tate spielt, den Helden aus Submarine, sieht aus wie ein junger Poet: Neugierig und sich selbst äusserst wichtig nehmend. Er ist aber auch ein junger Teenager, noch jungfräulich und verunsichert. Oliver passt wie angegossen zum Film, der einen typisch britischen Tonfall anschlägt. Gedreht wurde in Swansea, Wales. Manchmal dachte ich, Oliver sei selbst der Autor seines eigenen Biopics (so gut passen Film und Hauptdarsteller zusammen!). link trailer + FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE)

Teresa arbeitet als Packerin. Sie wickelt Tiefkühl-Hühner in Plastikfolie ein. Elaine ist arbeitslos. Gemeinsam hängen sie am Hafen herum. An den Docks von Liverpool. Sie sind eigentlich nicht kriminell, aber gerade dabei, einen Geschäftsmann zu bezirzen, um ihm die Brieftasche zu klauen. Eines Nachts, während sie Teresas Lohn aus der Hühnchen-Fabrik versaufen, treffen sie auf eine Gruppe russischer Matrosen. Es ist der Beginn einer etwas anderen Liebesgeschichte... link trailer + FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE)

Was ist eigentlich der unwürdigste Mord in der britischen Filmgeschichte? Ein wahrhaft unwürdiger Mord muss immer von einem bürgerlichen Mörder begangen werden. Etwa einem Arzt oder einem Lehrer. Der Mörder muss in einer Doppelhaus Hälfte leben, ganz unscheinbar. Doch dann hören die Nachbarn merkwürdige Geräusche. Welcher Nachbar hätte je vermutet, dass der nette Herr von nebenan mordet? Nicht aus Leidenschaft, sondern aus Bequemlichkeit. Etwa, um einen Ehebruch zu vertuschen. Ganz oft töten sie mit Gift. Bleibt nunmehr das Problem, wie man die lästige Leiche entsorgt? In einer Badewanne voller Säure oder in Einzelteile zerhackt im Hinterhof? link trailer + FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE)

Ich habe im Atlas nachgeschlagen. Somers Town? Nicht gefunden; beim besten Willen nicht. Ein britischer Kunde unserer Videothek aber hat mir beigebracht, dass Somers Town ein Ortsteil von London ist. Und selbst das wissen nur wenige! Shane Meadows nutzt diesen klangvollen Namen für eine sanfte Komödie mit Thomas Turgoose, Meadows toller Entdeckung! Er spielt Tomo, einen frechen, offenherzigen Jungen aus Nottingham. Der rennt von Zuhause weg, denn dort ist alles kaputt. In London steigt er aus dem Zug aus, ohne den leisesten Schimmer, was er nun tun soll. Er sammelt Erfahrungen mit der Londoner Strassenkriminalität und trifft dann den verträumten Marek (Piotr Jagiello). Marek ist ein einsamer Junge. Er ist verknallt in die Bedienung französische Maria (Elisa Lasowski). Tomo beschliesst, dass auch er in Maria verliebt ist. link trailer + FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE)

Sarkastischer Humor mit einem schwarzen Herz, das ist der Tonfall von Sightseers. Nicht überraschend, wenn man weiss, dass hier eine Komödie des Briten Ben Wheatley kommt, der das Kino schon ein paar Mal ganz neu erfand! Chris holt Tina ab (die noch bei ihrer Mutter lebt), um mit ihr die Ferien im Wohnmobil zu verbringen. Es ist zunächst nicht erkennbar, dass Chris ein Killer ist. Er möchte Tina an seinem Wissen teilhaben lassen und ihr schöne Ferien spendieren. Problematischerweise aber, hat er sich nicht im Griff. Überhaupt nicht! Ungezogenheit und üble Manieren kränken diesen sehr nachtragenden Mann eben. Zunächst einmal ist Tina vom tollen Sex mit ihm überwältigt und davon, endlich Freiheit zu spüren ohne die furchtbare Mutter! Ein schönes Dorf ist ihre erste Station, dort wo die britische Geschichte noch lebendig wirkt. Leider schmeisst ein Trottel sein Kaugummi Papier auf den Boden. Kurz darauf ergreift Chris einfach die Chance, den dreckigen Umweltverschmutzer mit seinem Caravan zu Tode zu fahren. link trailer

Pride schüttelt es einfach so aus dem Ärmel, das Verlangen des Publikums, aufzustehen und zu applaudieren! Hier kommt eine wahre Geschichte, die schlechterdings auch als Drama funktioniert hätte, aber die Macher entschiedenen sich für eine leichtere Variante - die unsere Herzen öffnet! Es ist genau diese Art von Publikums-Filmen, wie sie die Briten (Verzeihung, in diesem Fall die Waliser) am besten machen! Voller Mut, freundliche Töne mit der dunklen Realität zu verbinden! Während der Streiks der Bergarbeiter in Wales 1984, naht unverhoffte Unterstützung: Die Londoner Schwulenbewegung, angeführt von Mark Ashton (Ben Schnetzer), will ein Zeichen setzen der Solidarität. link trailer

Filth ist einer der vielen, vielen Filmen, die von Pulp Fiction inspiriert wurden. Vollgestopft mit Blut und Gedärmen und einem hippen Soundtrack. Das andere grosse Vorbild heisst Trainspotting, der ein Sub-Genre einer abstossenden Welt voller Drogen (plus coolem Soundtrack) erfand. Filth folgt beiden in seiner kichernden Amoralität (manche mögen das als Anarcho Humor verstehen): Oberflächlich scharfe Ironie + ein cooler Soundtrack. link trailer

Manchmal komme ich um elf Uhr vormittags in die Filmkunstbar Fitzcarraldo und die Gäste sind noch dort. Total betrunken. Fast in einem philosophischen Zustand. "Je mehr du getrunken hast, desto weniger musst du noch trinken". Wer hat das formuliert? Hemingway? Nein, ein Gast. Das ist die Stimmung von Withnail And I, den Regisseur Bruce Robinson - so kann mans nachlesen - einem Freund, der Voll-Alkoholiker war, widmet. Sie teilten ihre Unterkunft und ihr Elend in London. Für diejenigen, die echte Fans sind - es gibt sogar einen Artikel über den echten Withnail. Im Film wird wertvolle Zeit, die man zum Trinken benötigt, deshalb auf keinen Fall mit anderen Beschäftigungen vergeudet. Drinks sind teuer, daher liegt die Vermutung nahe, dass Withnail (Richard E. Grant) Zahlungen seines homosexuellen Onkels Montague Withnail (Richard Griffiths) empfängt, um seine "four quadruple Whiskeys" zu bezahlen. Deshalb ist auch der Landsitz des Onkels das Ziel! Womöglich eine Art Kur. Der vorsichtigere und vernünftige Charakter I; das ist Robinson selbst. Er muss neben Withnail, dem obsessiven Trinker, der von rasender Wut getrieben wird, bestehen. link trailer

Was für ein entzückender Film! Und was für ein durchtriebener Film! Wer Four Weddings And A Funeral noch nie gesehen hat: Alle Protagonisten im Film scheinen ihr Leben ausschliesslich auf öffentlichen Anlässen zu verbringen. Auf Hochzeiten und Trauerfeiern. Mag sein, dass auch sie ein alltägliches Leben haben, aber das spart der Film aus. Hauptfigur ist der schüchtern charmante Trauzeuge Charles (Hugh Grant). Was arbeitet Charles sonst so? Aber das wäre eine sehr unhöfliche frage, die ein so vornehmer Film nicht stellt. Dann lernen wir die erweiterte Gruppe von Freunden kennen, mit der Charles (unverheiratet) sein Leben verbringt. Sie alle sind unverheiratet. Aber sie alle leben mehr oder weniger gut. Dann taucht Carrie (Andie Macdowell) auf während der ersten Hochzeit... link trailer

Wer sich oft in einer Bar aufhält, lernt auch die dunklen Ecken des Lebens kennen. Auch die Welt der Süchtigen. Selbst, wenn sie vordergründig ganz normal zu funktionieren scheinen, gibt es etwas, dass sie von der normalen Welt trennt: Das Geheimnis, dass die Sucht mehr gilt als alles andere in der Welt: Freunde, Familie, Arbeit, Liebe, Sex. Niemand kann die Dringlichkeit der Sucht besser verstehen als ein anderer Süchtiger. Man ist unter sich: Es gibt keinen Grund, zu lügen oder etwas zu verbergen. Man teilt dieselben Bedürfnisse. Trainspotting kennt diese Wahrheit von Grund auf. Damals, 1996, hat man Danny Boyles Film entweder vorgeworfen, Drogen zu verherrlichen oder ihn verteidigt als Anti-Drogen Film. Beides ist falsch. Trainspotting ist schlicht und ergreifend pragmatisch. Er zeigt den aufregenden, aber auch unangenehmen Alltag der Sucht. Die Routine. Nur zwei Dinge machen es erträglich: Die Droge (wenn sie dann endlich beschafft wurde!) und das Einverständnis der Gruppe. link trailer

Warum läuft The Snapper aus der Trilogie von Roddy Doyle, verfilmt von Stephen Frears frei auf YouTube? Antwort: Weil die DVD in Deutschland ausverkauft ist, sich also kein Verleiher darum bemüht. Und weil keine Hollywood Stars mitspielen. Zum Glück! Nur irische Stars wie Colm Meaney mit seinem knuddeligen Gesicht. Und weil unser Kollege David - wie jeder gute Ire - Roddy Doyle liebt, hab ich Teil 2 und 3 der Trilogie, "The Van" und "The Snapper" als YouTube streams heraus gesucht. Beide sind von Stephen Frears, der erste Teil, "The Commitments" ist von Alan-Parker. So viel zum wissenschaftlichen Teil. The Snapper spielt im fiktiven Barrytown. Das liegt im Norden von Dublin (siehe auch Beschreibung von The Van). Und vom Leben in Barrytown. Die Iren dort scheinen mehr zu reden als wir "normalen" Europäer. Sie Argumentieren, nur um des Argumentierens willen (so wie David, wenn wir frühstücken - selbstverständlich hat er nie Recht). link trailer + FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE)

Der Schauspieler Brendan Gleeson verkörpert das Leben selbst! Seine Auftritte beweisen, wie viel Leben es braucht, um aus einem Körper einen Charakter zu formen. Hier VERKÖRPERT er einen irischen Polizisten, wobei "guarda" das gälische Wort für Polizist ist (brachte man mir bei in unserer Bar). Gleeson spielt also Sgt. Gerry Boyle und wir lernen ihn sofort kennen während er eines Hochgeschwindigkeits-Unfalls auf der Küstenstrasse die Kleidung des Opfers nach Drogen untersucht, die er sich selbst einstecken kann... link trailer

Zwei Freunde hängen gemeinsam in den Hinterhöfen ihres Viertels herum. Die Entwicklung des Einen ist durch die Religiosität seiner Familie arg beschränkt. Es entsteht ein Vakuum, das seine Fantasie beflügelt. Als sein Freund ihm eine Raubkopie von First Blood zeigt, zündet die Fantasie - ja, sie entwickelt ein wahres Feuerwerk... link trailer

Die britischen Arbeiter am Bau sind weit davon entfernt, sich selbstständig zu machen und mit einer eigenen Firma zu Geld zu kommen. So dürfte in etwa das versprechen jener Zeit lauten als der Neoliberalismus die britische Industrie abwürgte. Diese Botschaft kam bei den Arbeitern aber nie an. Sie sehen sich selbst als Aussenseiter. Von der Idee des Managements sind sie entfremdet. Ich denke, das hat seine Wurzeln im britischen Klassen-System. In Raff Raff werden Altbau-Wohnungen in London für die Reichen hergerichtet. Vor kurzem noch konnte man sie für sehr wenig Geld mieten, nun sind es Luxus Objekte. Kommt das jemandem bekannt vor hier in Kreuzberg? Genau. Die Arbeiter sind Nomaden und Obdachlose. link trailer

Rainig Stones ist der sanfteste und lustigste film über die britische Arbeiter-Klasse von Ken Loach! Er erzählt die Geschichte von Männern, die sich prekär an ihre Selbstachtung klammern in einer Welt ohne Arbeit. Gleich zu Beginn versucht Bob (Bruce Jones), einer der Arbeiter, ein Schaf zu klauen. Gemeinsam mit seinem besten Freund Tommy (Ricky Tomlinson) will er das Fleisch einem Metzger verkaufen. Doch der Preis stimmt nicht und deshalb versuchen sie es halt selbst nachts im Pub. Es soll noch schlimmer kommen: Bobs alter Lieferwagen wird geklaut. Bob lebt mit seiner Frau Anne (Julie Brown) und ihrer Tochter Coleen (Gemma Phoenix) im Armen-Viertel, irgendwo im Norden Englands. Bob will Tochter unbedingt ein neues Kleid zur Kommunion kaufen, doch das Geld ist knapp. Darum geht's vor allem in Raining Stones. Um das neue Kleid. link trailer

Tullymore ist ein Dorf in Irland mit exakt 53 Einwohnern. Einer von ihnen hat die Lotterie gewonnen. Die Dorf-Einwohner leben von Tratsch und gegenseitiger Beschattung. Jede geringste Abweichung von der Normalität hat in Tullymore etwas zu bedeuten. Nichts Gutes. Trotzdem bleibt es ein Rätsel, wer der Gewinner ist. Aus der Not heraus veranstaltet man ein Hühner-Essen. Nur einer fehlt: Ned Devine. Man eilt zu seiner Hütte. Da sitzt Ned vorm Fernseher. Mit dem Lotterie-Gewinnerschein. Und tot. Kein Wunder! Er gewann nicht nur ein paar Hunderttausend Pfund, sondern sieben Millionen! Das war zu viel für Ned. Dumm nur, dass der Gewinn nun nicht mehr ausgezahlt wird und zurück geht an die Lotterie. Wirklich? Das darf - das kann nicht sein! link trailer

Manche Filme erblicken das Licht der Leinwand exakt zum richtigen Zeitpunkt und genauso ein Film ist Armando Iannuccis furchtbare Polit-Satire! Es geht um das Wirrwarr und die fadenscheinigen Erklärungen der britischen Regierung während der Invasion in den Irak. Die politische Welt der schmutzigen Deals irgendwo im Hinterzimmer, die dann abschliessend von hässlichen PR Beratern massentauglich gemacht werden. Malcolm Tucker (Peter Capaldi) heisst der Oberschurke, ein Medien-Mogul aus der Downing Street. Er hat das Bedürfnis, Angst und Schrecken bei seinen Untergebenen zu verbreiten. Bevorzugte Opfer: Politiker und Journalisten. Washington marschiert gegen den Irak. Die offizielle britische Regierungsmeinung drückt Minister Foster (Tom Hallander) aus. Aussagen wie diese, dass der Krieg vollkommen unvorhersehbar war. link trailer

Nie würde es Regisseur Armando Iannucci zulassen, dass irgendwer oder irgendetwas eine seiner galligen Pointen verdirbt. Etwa ein Anflug guten Geschmacks. Manche kennen ihn durch seine BBC Sitcom "Veep" und wissen, dass sein Humor vor allem eines ist: Furchtbar! Das Sein, es ist pures Gift. Natürlich wirkt das wie in Schock, denn das bedeutet, das unser Gegenüber so furchtbar ist, wie wir es in unseren schlimmsten Träumen nicht ausgemalt hätten. Das ist der Geist, mit dem Iannucci nun eine der schlimmsten Bestien des 20. Jahrhunderts portraitiert: Das Monster Josef Stalin. In "Veep" klebte Blut an den Händen jedes Politikers; Stalin aber eröffnet nun eine ganz neue Dimension. Da stellt sich die Frage, ab wie vielen Morden eine verdiente Satire einsetzt? link trailer

Danke, Simon Pegg und Edgar Wright! Als ob wirs noch nie gesehen hätten, führen sie uns ein in die Welt der Polizisten und die des Verbrechens. Sie schenken uns ein neues Genre, im Grunde sogar zwei! Das tun sie mit unbändigem Spass und einem kultiviertem Sinn für die Unterschiede britischen und amerikanischen Verbrechens. Nicht zuletzt: Es gibt einige wirklich grosse Lacher! Pegg spielt den Polizisten Nicholas Angel, einen heftig motivierten und überaus erfolgreichen Londoner Cop. Die Verbrechensrate sinkt in seinem Einsatzgebiet, doch damit stellt er auch die weniger bemühten Kollegen bloss. Deshalb wird Angel nach Sandford versetzt - in ein verschlafenes Provinz-Kaff... link trailer

Der in unserer Videothek am meisten verliehene Mike Leigh Film ist ganz klar Happy Go Lucky. Klar! Es ist die Geschichte einer guten Frau. Einer netten Frau. So einfach. Sie heisst Poppy und wir treffen sie zum ersten Mal, während sie mit ihrem Rad durch London fährt. Die ganze Zeit laechelt sie. Vor einem Buchladen versucht Poppy sogar, die mürrische Verkäuferin aufzumuntern. Ändern will sie die Frau nicht, nur aufmuntern. Dann wird ihr Rad geklaut. Auch kein grosses Problem. Diese Rolle der Poppy wirkt fast wie das Gegenteil einer Charakter-Rolle. Die ganze Zeit lächelt sie und ist optimistisch. Sally Hawkings spielt Poppy und es gelingt ihr mühelos. Kommt alles von Herzen, denkt man. Hawkings Gesicht kennt man, doch Poppy machte sie zum Star. Es ist die Rolle ihres Lebens! Ihr zuzusehen ist eine reine Freude! Ist das alles? Poppy ist Grundschullehrerin, im Unterricht tanzt sie. Ihre Mitbewohnerin heisst Zoe, die Schwester Suzy. Und dann gibt's noch den Schul-Berater Tim an den Poppy immer öfter denken muss... Und ist das nun wirklich alles? Nein. Happy Go Lucky geht viel tiefer. Achte mal drauf, wenn Poppy mit den Kindern arbeitet - wie sie zuhört und genau das Richtige antwortet. link trailer

Irgendwo stand es in der Zeitung. Eine Studie, die besagt, dass körperlich gut aussehende Männer schlechter im Geschäft wirken. Sie verdienen weniger, heiraten jünger und bekommen weniger begehrenswerte Ehepartnerinnen als Männer mit unterdurchschnittlichem Aussehen. Womöglich lassen sie sich in der Schule leichter ablenken? Verbringen ihr Leben mehr mit sozialen Kontakten und weniger mit Arbeit? Bill Forsyth's “Gregory’s Girl” ist eine charmante Komödie über einen solchen Jungen. Er bewegt sich hoffnungslos unkoordiniert, wirkt wie ein schlaksiger Vogel. Dann verliebt er sich auf Anhieb in Dorothy... die Schulschönheit. Natürlich ist ihm Dorothy in der Analyse der gesamten Situation weit voraus. link trailer + FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE)

Der Tag wird kommen, an dem es keine Männer mehr gibt. Diese Angst geht um im Norden Englands, in Sheffield, dort wo die Kohle Mienen geschlossen werden und die letzten Männer ihren Job verlieren. Echte Männer sind "Working Class". Du findest sie nicht in London mit einem Flat White nach Büroschluss, sondern in der Kohlen Grube. Nun aber hängen die Männer in der grauen Arbeitsvermittlung herum. Dort, wo es nichts zu vermitteln gibt. Die letzte Funktion in ihrem Leben scheint zu sein, maximal viel zu trinken. Das ist das England nach der Thatcher Ära. Heute wissen wir; es war schlimm - doch es sollte noch viel schlimmer kommen. Die echten Männer trinken, reden viel dummes Zeug und vermeiden es, Unterhalt für ihre Kinder zu zahlen. Wie schafft man aus dieser düsteren Aussicht eine "Feel Good" Komödie? link trailer

In den 80ern war körperlicher Humor ganz gross in Mode. Zum Beispiel Autoverfolgungs-Jagden, in denen Polizei-Wagen ineinander prallen. Ganz gross waren auch exzentrische Komödien, in denen sich Exzentriker zwanghaft verhalten. So eine Komödie ist A Fish Called Wanda. Wer erinnert sich an die Szene, in der Kevin Klines Otto brüllt “Don’t you ever call me stupid!”. Unweigerlich wird er danach mehrmals als dumm bezeichnet. Mit Beweisen, etwa dem, dass "The London Underground" keine politische Bewegung ist. Anders als es Otto glaubt. Oder Komödien um überwältigende überdimensionale Leidenschaften. Etwa das Aquarium mit tropischen Zierfischen von Michael Palins Ken. Deshalb frisst Otto auch die tropischen Zierfische einzeln und nacheinander, um Ken zum Reden zu zwingen. link trailer

Es gibt viele Menschen, die an einen Himmel glauben. Aber nur dumme Menschen sprengen sich selbst in die Luft, um früher dort oben anzukommen. Four Lions handelt von fünf solchen Menschen. Sie leben in der Trostlosigkeit einer britischen Vorstadt. Ihr Traum: Der Dschihad. Sie alle sprechen den typischen Arbeiter Slang und sind doch radikal in ihrem Glauben. Eine merkwürdige Mischung. Alle fünf "Lions" sind Muslime, vier haben ihre Wurzeln in Pakistan. Einer von ihnen ist ein rotbärtiger Engländer und seine Ideen sind am radikalsten. Der Plan: Bomben am eigenen Leib anzubringen, um die Gesellschaft zu bedrohen. Ach ja, Barry, der Bekehrte, möchte eine Moschee in die Luft jagen, um gemässigte Moslems zu treffen. Wer Filme gern in Schubladen packt, wird hier seine Probleme haben. Ich würde Four Lions als dunkle Komödie bezeichnen. link trailer

Ein Koch wirft Gemüse ins Wasser und die Kamera schiesst vom Boden des Topfes herauf. Willkommen in den 90ern als die Regisseure aus der Werbung rekrutiert wurden und alle Quentin-Tarantino bewunderten! So wie der Brite Guy Ritchie, der uns ins "Low Life" im Londoner "East End" führt. Im Mittelpunkt steht der Spieler Eddy (Nick Moran). Freunde finanzieren ihm ein "High Stakes" gegen Hatchet Harry (P.H. Moriarity). Eddy aber betrügt und häuft nun eklatante Spielschulden an. Deshalb schickt Harry den Vollstrecker Barry the Baptist (Lenny McLean). Der erklärt die Regeln: Er wird Eddys Finger abschneiden oder den Pub seines Vaters (Sting) übernehmen. Was nun? Eddy und seine Gefährten belauschen ein Gespräch im Apartment nebenan. Kriminelle planen, einen Drogen-Dealer zu berauben. link trailer

Den irischen Auftragsmördern dürfte es schwer fallen, "Bruges" korrekt auszusprechen. Sie befinden sich dort auch nur im Zwangsurlaub nach einem missglückten Mordanschlag. Der Eine ist ein Hitzkopf, der gar keinen Grund sieht, irgendwo anders zu sein als in Dublin. Der Andere kauft sich einen Reiseführer und schwärmt von der so schön erhaltenen Altstadt. Hier hat Martin McDonagh seine düstere, ausgesprochen überraschende und zutiefst menschliche Komödie inszeniert. Nichts erscheint vorhersehbar! Es fehlen uns schlicht die nötigen Erzähl-Bausteine! Bestimmt kommt das auch daher, da wir nicht so oft sanftmütige Killer erleben. link trailer

Irgendwo in einer kleinen Stadt in Nottingham, England, leben zwei Freunde Tür an Tür nebeneinander. Sie machen das, was alle Freunde so tun: Miteinander abhängen, Jungs-Gespräche führen, im Grunde aber nicht viel. Romeo Brass (Andrew Shim) ist der etwas pummelige, stets optimistische Sohn einer schwarzen Mutter. Sein weisser Vater ist abgehauen. Romeo ist einer, der sich irgendwie immer durchmogelt, hier und da ein bisschen trickst, guter Dinge ist. Sein Freund Gavin Woolley (Ben Marshall), den alle Knocks nennen, leidet und muss operiert werden. Sein Vater beschäftigt sich lieber mit dem Fernsehprogrmm als der eigenen Familie. Romeo und Knocks mögen sich, aber wird diese Freundschaft halten? link trailer + FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE)

Niemand weiss, wie diese sieben Typen zusammen fanden, doch sie verdienen den ihnen zugeordneten Filmtitel. Daraus macht Martin McDonagh einen herrlich albernen und auch sehr selbstbewussten Film - quasi einen Film ohne Film. Wie geht das? Einiges passiert in echt (im Film), anderes ist reine Fantasie. Manches scheint in die erste Kategorie zu passen, anderes in die zweite und manches dringt dann wiederum in die andere ein. Alles klar? link trailer

Hier kommt eine britische Komödie, in deren Mittelpunkt zwei Slackers stehen, die ihr Leben auf der Couch und im Pub verbringen. Für sie stellt die Zombie Apokalypse keine ernste Bedrohung, sondern eine Störung beim Nichtstun dar. Shaun (Simon Pegg) und Ed (Nick Frost) bekommen es deshalb zunächst gar nicht mit, dass London von Zombies überrannt bzw. "überschlurft" wird. Dann aber können sie eine kleine Gruppe Überlebender in eine nahe gelegene Festung retten. Problem: Das Ultimatum von Shauns Freundin Liz (Kate Ashfield): Entweder sie oder das Pub. Jeder glaubt, dass Shaun natürlich das Pub vorzieht. Selbst als er seine Freunde bittet, sich in der Festung zu verbarrikadieren, unterstellt man ihm, dass sein Master-Plan doch nichts anderes vorsieht als in der Dunkelheit Erdnüsse zu essen. link trailer