Fr, 09/04/2021 - 11:16
Directed by:
Debra Granik
Schauspieler:
Jennifer Lawrence
Isaiah Stone
Ashlee Thompson
Valerie Richards
Video:
Trailer
THE BEST MOVIES IN OUR VIDEO STORE! Die Leinwandhelden, die mich am meisten berühren, sind nicht extrovertiert. Sie stolzieren nicht eitel vor uns auf und ab, halten keine grossen Reden, führen auch keine Armeen an. Sie haben keine Superkräfte. Es sind ganz normale Menschen, die sich einer bestimmten Situation stellen müssen. Ree Dolly ist eine solche Heldin. Sie muss 17 sein und agiert wie eine Art Dienstmädchen für ihre jüngere Schwester und ihren kleinen Bruder. Ach was, wie eine Mutter! Wir befinden uns im Hinterland der Ozarks. Ihre Mutter ist mental weggetreten und sitzt den ganzen Tag nur herum. Der Vater kochte Chrystal Meth und wurde deshalb verhaftet. Jedenfalls ist er spurlos verschwunden. Nun sorgt Ree für ihre Geschwister, zieht sie gross und füttert sie - immer auf die Nachbarn angewiesen, auf Unterstützung. Die beiden Kinder - so wie alle Kinder, die nicht geschlagen werden - sind freundlich und voller Energie. Sie lieben es, zu spielen! Dass sie benachteiligt aufwachsen, haben sie bisher noch nicht realisiert. Diese Welt, in der Debra Graniks Film spielt, wird in trostloser Nüchternheit vorgestellt. Wir lernen eine Gesellschaft kennen, die abgehängt ist. Eine, die nie und nimmer in einen Hollywood Film passt! Unbeantwortet die Frage, wie Ree in dieser Welt aufwachsen und so stark werden konnte. Wie wurde sie so selbständig, so stolz? Von ihren Eltern kann sie das nicht geerbt haben. Der Grund, weshalb wir Ree sofort so akzeptieren, heisst Jennifer Lawrence. Wie überall auf der Welt, erleben wir in der Filmkunstbar Fitzcarraldo einen Lawrence Boom ohnegleichen. Die damals 19jährige agiert so leidenschaftlich und unerschütterlich, wie in ihren späteren teuren Filmen. Lawrence, die stille Heldin, prahlt nicht, weicht Problemen nicht aus und scheint unerschütterlich daran zu glauben, dass die Menschen das Richtige tun werden. Winter's Bone ist auch ein Film, in dem ein Star das Licht der Welt erblickt! "Don't ask for what ought to be offered"; bringt Ree dem kleinen Bruder bei. Hat sie sich selbst so erzogen? Jeder im Umkreis weiss, dass ihr Vater Amphetamine herstellte und vertickte. Offensichtlich hat er mit Meth nicht einmal Geld verdienen können! Nun ist er verschwunden und Ree sucht nach ihm, da man ihr sonst das Haus pfänden würde. Eine Woche bleibt ihr... Ich denke, das Vorbild für Graniks Film ist die Odyssee. Den Endpunkt bildet Rees Vater, tot oder lebendig. Ree kämpft sich durch eine Landschaft, die so unwirtlich ist, als würden wir uns mitten in der Apokalypse befinden. Eine Post-Katastrophe. Manchmal meint man, die Fernsehgeräte oder Autos würden gar nicht ins Bild passen und wären womöglich Relikte aus früheren Zeiten. Es sind die Häuser von Menschen, die ganz unten angekommen sind. Für sie gibt es keinerlei Aussichten mehr. Graniks Film handelt übrigens nicht VON diesen Menschen, sondern spielt UNTER ihnen: Ree sieht keinen von ihnen als minderwertig an - sie selbst gehört schliesslich dazu! Ich denke, für ein Mächen wie sie ist dieses Leben der Normalzustand. Herzlosigkeit und Enttäuschungen sind für Ree alltäglich. In der Welt ihres Vaters ist jeder kriminell, hat Kontakte zu einem Kriminellen oder unterliegt einem. Jeder misstraut jedem. In älteren "Badlands"-Filmen würden diese Menschen solchen von aussen misstrauen. In Winter's Bone misstraut man auch den Bekannten, ja der eigenen Familie. Jede Begegnung Rees bringt uns einen dieser Menschen näher und jedes Mal stellen wir fest, wie beschadet seine Menschlichkeit ist. Ist es so, dass sie in Ree ein hilfsbedürftiges Mädchen erblicken? Nein, sie nehmen sie als Gefahr wahr, ihnen etwas wegzunehmen, da sie doch selbst hilfsbedürftig sind. Eine solche Geschichte voller Hass und Amoralität könnte leicht unerträglich wirken. Rees Mut und Hoffnung aber, vermögen das auszugleichen. Wir werden optimistisch geboren und in jeder noch so schrecklichen Lage, gibt es wenige Menschen, die dann doch helfen (so würde Ree das jedenfalls beurteilen). - The screen heroes who touch me the most are not extroverted. They don't strut up and down vainly in front of us, they don't make great speeches, they don't lead armies. They don't have superpowers. They are ordinary people who have to face a certain situation. Ree Dolly is such a hero. She must be 17 and acts as a kind of maid for her younger sister and her little brother. You're like a mother. We are in the hinterland of the Ozarks. Her mother is mentally blacked out and just sitting around all day. Father cooked chrystal meth and got arrested for it. Anyway, he disappeared without a trace. Now Ree takes care of her siblings, raises them and feeds them - always dependent on the neighbours, on support. The two children - like all children who are not beaten - are friendly and full of energy. They love to play! They have not yet realised that they grow up disadvantaged. This world in which Debra Granik's film takes place is presented in a desolate sobriety. We get to know a society that's lost. One that will never fit into a Hollywood movie! The question of how Ree could grow up and become so strong in this world remains unanswered. How did she become so independent, so proud? She can't have inherited it from her parents. The reason we immediately accept Ree as such is Jennifer Lawrence. Like all over the world, we experience an unprecedented Lawrence boom at the Filmkunstbar Fitzcarraldo. The then 19-year-old acts as passionately and steadfastly as in her later expensive films. Lawrence, the quiet heroine, doesn't boast, doesn't dodge problems and seems to believe unshakably that people will do the right thing. Winter's Bone is also a film in which a star sees the light of day! "Don't ask for what ought to be offered"; teaches Ree to her little brother. Is that how she raised herself? Everyone around knows her father made amphetamines and sold them. Obviously, he couldn't even make money on meth! Now he is gone and Ree is looking for him, otherwise the house would be seized. She stays for a week... I think the model for Granik's film is the Odyssey. The endpoint is Ree's father, dead or alive. Ree struggles through a landscape as inhospitable as if we were in the middle of the apocalypse. A post disaster. Sometimes you think that the TV sets or cars don't even fit into the picture and are probably relics from earlier times. It is the houses of people who have reached the bottom. For them, there is no chance. Incidentally, Granik's film is not about these people, but plays UNDER them: Ree doesn't consider any of them inferior - after all, she herself belongs to them! I think for a girl like you, this life is normal. Heartlessness and disappointments are commonplace for Ree. In their father's world, everyone is a criminal, has contacts with a criminal or is subject to one. Everyone suspects everyone. In older "Badlands" films, these people would distrust such films from the outside. In Winter's Bone you don't trust your friends, even your own family. Every encounter with Rees brings us closer to one of these people and every time we realize how damaged his humanity is. Is it so that they see a girl in need of help in Ree? No, they perceive them as a danger to take something away from them, since they themselves are in need of help. A story like that, full of hate and amorality, could easily become unbearable. But real courage and hope can compensate for this. We are born optimistic and in every horrible situation, there are few people who will help (at least that's how Ree would judge it). (transl. deepl.com)
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Sa, 10/04/2021 - 11:39
ganz großartiger drama film…
ganz großartiger drama film aus dem süden der usa, wo man meth selbst kocht und die familien verwahrlosen. ein bitteres zeugnis nach 40 jahren reagan politik.
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So, 11/04/2021 - 10:06
Ein verdienter Sundance…
Ein verdienter Sundance Gewinner, der ausserdem noch zum Klassiker werden wird. Nicht der erste Auftritt von Jennifer Lawrence, doch ihr Durchbruch war Winters bone schon.
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Sa, 17/04/2021 - 11:02
ich liebe jennifer lawrence,…
ich liebe jennifer lawrence, sie bringt mich zum weinen hier!
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